PC-sicherheit
[Neue Luzerner Zeitung 2005-04-23]
Wörter wie Web und E-Mail gehören mittlerweile zum allgemeinen
Sprachgut. Doch wer weiss, was hinter einem Trojaner oder Spyware steckt? Ein
gefährliches Unwissen.
Matthias Zehnder
Die meisten Internetbeautzer verstehen nur Bahnhof, wenn von mehr als nur
vom normalen Web die Rede ist. Wenn es um neue Produkte geht, mag das ja auch
egal sein. Wenn es dagegen um die Sicherheit geht, wird es gefährlich.
Wer nicht weiss, was Phishing ist oder was sich hinter einem Trojaner verbirgt,
der geht unter Umständen grosse Risiken ein.
America Online wollte es in England genauer wissen und hat im Rahmen einer
Studie seine Nutzer befragt. Unter dem griffigen Titel «Do von speak geek?»
fragte AOL seine Benutzer nach Wörtern wie Phishing, Dialler, Trojaner
oder Spyware. Das Ergebnis ist erschreckend.
Keine Ahnung von Trojanern
Weniger als zwei von fünf Benutzern wissen, was ein Trojaner ist –
obwohl Trojaner heute die wohl gefährlichste Bedrohung im Internet darstellen
und jeder Benutzer seinen PC vor Trojanern schützen sollte. AOL-Sicherheitsexperte
Will Smith gab zwar zu, dass einige der Begriffe wirklich schwierig zu verstehen
seien.
Ein Sicherheitsrisiko
«Wenn Internetbenutzer die Sprache nicht verstehen, in der die Risiken
der Internetbenutzung beschrieben sind, dann können sie sich auch nicht
richtig vor den Risiken schützen», meint Smith. Wenn den Benutzern
im Rahmen der Umfrage die Begriffe erklärt wurden, konnten die meisten
etwas damit anfangen und wussten in etwa, was damit gemeint ist.
Englisch ist Voraussetzung
Was für englische Internetbenutzer gilt, das gilt verschärft für
Internetbenutzer in der Schweiz. Denn hierzulande kommt erschwerend dazu, dass
die Sprache der Internet-Technik Englisch ist und nicht jeder die englischen
Wörter versteht. Die Bedeutung von Fachbegriffen wie Spyware oder Firewall
lässt sich mit Englischkenntnissen wenigstens erahnen.
Die für Benutzer wichtigsten Sicherheitsbegriffe
Damit Sie die Sicherheitsmeldungen Ihres Computers künftig verstehen,
haben wir Ihnen die zehn wichtigsten Wörter zusammengestellt.
- Dialler
- Bösartige Programme nisten sich unbemerkt auf einem Computer ein und
lenken den Internetzugang über eine kostenpflichtige Nunmer. Ehe sich
der Benutzer versieht, erzeugt er horrende Telefonkosten.
- Firewall
- Die «Brandschutzmauer» überwacht den Internetzugang des
Computers und sorgt dafür, dass niemand unberechtigt auf den PC zugreifen
kann und kein Programm unberechtigt Daten ins Internet übermittelt.
- Keylogger
- Hacker und Cracker sind in der Lage, mit Keyloggern alle Tastatureingaben
an einem Computer zu überwachen und so an Passwörter heranzukommen.
Keylogger sind häufig Teil eines Trojaners.
- Pharming
- Angreifer sind mit dieser'fechnik in der Lage, viele Internetbenutzer auf
gefälschte Webseiten umzulenken und auf diese Weise zum Beispiel an Bankkennungen
und Kennwörter zu kommen.
- Phishing
- Der wohl derzeit wichtigste Fachbegriff bezeichnet das Fischen nach Benutzerdaten,
Kreditkartennummern, Passwörtern und ähnlichen Angaben mit gefälschten
E-Mails und gefälschten Webseiten.
- Spam
- Spam meint
eigentlich «Spiced Pork and Ham», also eine amerikanische Fleischkonserve.
Im Internet bezeichnet das Wort unerwünschte Werbemails, vor allem für
Pornoangebote oder Medikamente. Solche SpamMails machen heute etwa drei Viertel
des gesamten E-Mail-Verkehrs aus.
- Spyware
- Als Spyware werden Spionageprogramme bezeichnet, welche im Geheimen einen
Internetbenutzer überwachen. Die Programme klauen keine Passwörter,
zeichnen aber detailliert auf, welche Webseiten der Benutzer besucht.
- Trojaner
- Als Trojaner bezeichnen Sicherheitsfachleute bösartige Programme und
Viren, die wie ein harmloses Programm aussehen. Der Benutzer lädt das
Programm herunter und installiert es, ohne zu ahnen, dass er sich einen Angreifer
auf den PC lädt.
- Virus
- Das bekannteste Wort aus der Computersicherheit bezeichnet Kleinstprogramme,
die in der Lage sind, sich selbstständig weiterzuverbreiten und auf einem
Computer Schaden anzurichten. Viren, die sich per E-Mail selbst weiterverschicken,
werden auch Würmer genannt.
- Wurm
- Ein Virus, der Duplikate seines Codes auf Laufwerke, Systeme oder Netzwerke überträgt und sich so vervielfältigt.
Ein ausführliches glossarium findet sich bei www.mcafeesecurity.com
URL:
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Created: 2005-04-25 |
Updated:
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